Reflux - Sodbrennen
Die Gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD, vom englischen „gastro esopahgeal reflux disease“) beschreibt das Zurückfließen von Mageninhalt (sauer und nicht-sauer) in die Speiseröhre. Dies kann beschwerliche Symptome wie Sodbrennen oder (saures) Aufstoßen verursachen. In einigen Fällen kommt es auch zu Symptomen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der Speiseröhre stehen, wie chronischer (lang andauernder) Hustenreiz, Zungenbrennen, Halsentzündung bis hin zu Mittelohrentzündungen.
Neben der Möglichkeit der Veränderung der Lebensgewohnheiten (Ernährung, Verhalten, Gewichtsabnahme) und der Einnahme von Medikamenten zur Magensäurehemmung (Protonenpumpeninhibitoren – PPI) werden an der MedUniWien auch spezielle chirurgische Verfahren zur Refluxbehandlung (Anti-Reflux-Operationen) angeboten.
Diese beinhalten neben der klassischen Operationstechnik, der Fundoplikatio, auch modernere Techniken wie die magnetische Schließmuskelunterstützung (LINX-Ring) und die neue innovative Technik von RefluxStop.
Folgende Operationen werden durchgeführt:
Bei der Fundoplikatio handelt es sich um eine Anti-Reflux-Operation. Diese Technik ist die am längsten erprobte Operationsart, um Symptome wie Sodbrennen und saures Aufstoßen zu behandeln. Bei dieser Operationsart wird ein kleiner Teil des Magens (Fundus) als Manschette um den untersten Teil der Speiseröhre gelegt (Nissen-, Toupet-, Dor-Fundoplikatio). Damit wird der untere Schließmuskel unterstützt und ein Zurückfließen von Mageninhalt in die Speiseröhre soll damit verhindert werden.
Wie bei jeder Anti-Reflux OP wird diese minimalinvasiv (also mit 5 kleinen Schnitten zwischen 5–10 mm, knopflochchirurgisch) durchgeführt. Außerdem wird bei allen Anti-Reflux-Operationen auch eine Behebung einer Zwerchfellhernie (ausgedehnte Lücke im Zwerchfell am Durchtritt der Speiseröhre in den Bauchraum) vorgenommen (Hiatoplastik).
Bei LINX handelt es sich um ein Band aus magnetischen Perlen, das um den untersten Teil der Speiseröhre kurz vor dem Übergang in den Magen gelegt wird. Mit dieser Technik kann, anders als bei der Fundoplikatio, die Anatomie des Magens aufrechterhalten werden. Der Magnetismus ist gerade stark genug, um den unteren Schließmuskel der Speiseröhre zu unterstützen und ein Zurückfließen von Mageninhalt zu verhindern, aber schwach genug, um das Schlucken des Speisebissen problemlos zu ermöglichen.
Bei der RefluxStop-OP wird eine sehr kleine Silikonkugel im obersten Magenabschnitt (Fundus) eingenäht, um die ursprüngliche Anatomie wieder herzustellen und damit die natürliche Anti-Reflux-Barriere zu verstärken. Der Magen wird in dieser Technik auch an der Speiseröhre fixiert, um eine ungewünschte Verlagerung von Magenanteilen in den Brustkorbbereich zu verhindern. Auch diese Technik wird so wie die Fundoplikatio und die LINX-Implantation minimal-invasiv durchgeführt.
Bei der EndoStim-Operation handelt es sich um eine elektrische Stimulation des unteren Speiseröhren-Schrittmachers. Diese Stimulation trainiert den Schließmuskel und es soll damit die natürliche Anti-Reflux-Kompetenz des Schließmuskels wieder hergestellt werden. Bei der Operation werden zwei Schrittmacher-Drähte (Stimulationssonde) im Bereich des unteren Speiseröhren-Schließmuskels laparoskopisch implantiert. Der Stimulator (Generator) selbst wird dann im linken Unterbauch unter die Haut platziert. Der Vorteil dieser Methode ist, dass es in keinen Fällen zu Schluckstörungen kommt, die manchmal mit den anderen Methoden auftreten können. Derzeit wird diese Technik allerdings nicht aktiv implantiert, aber alle Personen weiterhin nachgesorgt und behandelt.