Cholangiozelluläres Karzinom (Gallengangskarzinom), Klatskintumor
Das cholangiozelluläre Karzinom ist eine bösartige Erkrankung, die von den Gallengangszellen ausgeht. Die Neuerkrankungsrate in westlichen Ländern liegt bei etwa 2/100.000 Personen pro Jahr. Es ist der zweithäufigste bösartige primäre Lebertumor. Es kann die Gallengänge innerhalb der Leber (intrahepatisch) aber auch außerhalb der Leber (extrahepatisch) betreffen. Der Klatskin-Tumor stellt eine Sonderform der extrahepatischen Gallengangskarzinome dar und betrifft die Aufzweigung des rechten und linken Gallengangs der Leber. Führt der Tumor zu einer Gallenabflussstörung, so kann es zu einer Gelbsucht (Ikterus), einer Entfärbung des Stuhls, einer dunkleren Harnfarbe sowie zu Juckreiz kommen.
Zu den Risikofaktoren zählen die primär sklerosierende Cholangitis (PSC), ein Parasitenbefall oder aber auch eine Virushepatitis oder eine Vergiftung mit Digoxin.
Zur Diagnostik werden vor allem Untersuchungen wie die Computertomographie, die Magnetresonsanztomographie, die Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP) und der endoskopische Ultraschall (EUS) mit Feinnadelpunktion herangezogen. Als Laborparameter dient auch das CA 19-9, welches vor allem als Verlaufsparameter bei PatientInnen mit PSC dient. Im interdisziplinären Tumorboard wird über die jeweilige für die Patientin bzw. den Patienten erfolgversprechendste Therapie entschieden.
Tumoren, die intrahepatische Gallenwege betreffen, werden in der Regel mit Resektion des betreffenden Lebersegments versorgt. Zusätzlich wird eine Entfernung der benachbarten Lymphknoten vorgenommen.
Bei Gallenblasenkarzinomen wird nicht nur die Gallenblase, sondern auch das Gallenblasenbett, somit Teile des anliegenden Lebergewebes sowie angrenzende Lymphknoten entfernt.
Betrifft der Tumor die Einmündung des außerhalb der Leber gelegenen Gallengangs in den Zwölffingerdarm (distales Choledochuskarzinom), so entspricht die Operation einer Bauchspeicheldrüsenkopfentfernung, der sogenannten Whipple Operation. Auch im Falle eines Cholangiozellulären Karzinoms wird eine genaue Nachsorge durchgeführt.