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Krampfadern (Varizen)

Krampfadern (variköse Venen, Varizen) sind pathologisch vergrößerte, verlängerte und gekrümmte subkutane Venen, sie befinden sich meist in den Beinen (Vena saphena magna/parva). 

Venen haben spezielle Klappen, die den Blutfluss von der Peripherie zum Herzen ermöglichen und verhindern, dass das Blut zurückfließt. Pathologische insuffiziente Klappen in den Krampfadern lassen das Blut zurückzufließen, was die Venen noch mehr erweitert: Ein sogenannter „Circulus vitiosus“ („Teufelskreis“) schließt sich.

Krampfadern treten meist bei Frauen über 40 Jahren auf. Die häufigsten Beschwerden sind „schwere Beine“, Schwellneigung, Schmerzen, Juckreiz, Muskelkrämpfe.

Die Korrelation zwischen der Anzahl der Eltern mit Krampfadern und dem Varizen-Risiko für das Kind zeigt eine strikte familiäre Prädisposition: beide Elternteile mit Varizen: 90% der Kinder, ein Elternteil mit Varizen: 45% der Kinder, kein Elternteil mit Varizen: 20% der Kinder.

Krampfadern stellen nicht nur ein kosmetisches Problem dar, sie  können auch zu ernsthaften Komplikationen führen:

  • Zu jenen zählen Ekzem (Hautentzündung), Hautverdickung, Hyperpigmentation („dunkle bzw. braune Haut“), Geschwürbildung (Ulkus) wegen des chronischen Blutstaus sowie Beinschwellung.
  • Die Bildung von Blutgerinnseln in den Krampfadern (Thrombophlebitis) geht mit lokalen Schmerzen, Hautrötung, Hitzegefühl, Beinschwellung und tastbaren steifen Venensträngen einher. Relativ selten können Blutgerinnsel (Thromben) in die tieferen Venen wandern (Phlebothrombose), was lebensbedrohlich sein kann.
  • Erhebliche Blutungen bei Verletzungen von Krampfadern sind ebenfalls möglich.


Aufgrund der hier genannten Komplikationen raten wir zur operativen Behandlung von Krampfadern.

Medizinische Untersuchungen zur Diagnostizierung von Krampfadern umfassen Anamnese, klinische Untersuchungen und Duplex-Sonographie. Invasive Untersuchungen wie eine Phlebographie sind selten notwendig.

Bei konservativer Behandlung werden elastische Strümpfe verwendet. Bewegung, häufige Ruhestellung mit erhöhter Beinstellung über der Höhe des Herzens, Lymphgefäßmassage  sowie die Vermeidung von Steh- und Sitzpositionen und der Verzicht auf heiße Bäder oder Saunabesuche werden ebenfalls empfohlen. 

Venotonische Medikamente (Flavonoide) und topische Gelanwendungen helfen dabei, die von Symptome von Krampfadern zu lindern.

Zu den nicht-operativen Behandlungen gehören die Sklerotherapie, wobei eine sklerosierende Lösung in die betroffenen Venen injiziert wird. Die Sklerotherapie eignet sich am besten für die sogenannten „Besenreiser“ und für kleinere Krampfadern. Will man gute kosmetische Resultate erzielen, so bedarf es meist mehrerer Behandlungen.

Chirurgische Behandlungen beinhalten die radikale Operation der Krampfadern. Die Patientin bzw. der Patient wird bereits am ersten Tag nach der Operation mobilisiert und kann 24 Stunden nach dem Eingriff entlassen werden. Meistens sind keine schmerzstillenden Mittel oder andere Medikamente notwendig, es werden lediglich über drei Tage hinweg subkutane Injektionen gegen Thrombosebildung verabreicht. Anschließend sollten 10 bis 12 Tage lang elastische Strümpfe getragen werden, danach werden die Fäden entfernt (dies ist oftmals nicht erforderlich, wenn die Haut intrakutan genäht wurde). Nur wenige Tage nach der Operation können die PatientInnen wieder ihrer Arbeit nachgehen.

Häufig werden alternativ endovaskuläre Techniken wie Radiofrequenzablation oder endovenöse Laserbehandlung angewendet.

Die Auswahl der Behandlungsmethode wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, z.B. vom klinischen Stadium, dem Alter und dem Beruf der Patientinnen. Die Modalitäten einer Behandlung müssen daher individuell angepasst werden.