Skip to main content English

Beckenboden-Erkrankungen

Mastdarmvorfall (Rektumprolaps, Rektozele, Intussuszeption)

Beim Rektumprolaps handelt es sich um einen Enddarmvorfall – also eine Ausstülpung des Rektumschlauches. Dabei muss zwischen einem inneren und einem äußeren Vorfall unterschieden werden. Ein äußerer Rektumprolaps erfordert stets eine operative Behandlung. Der äußere Rektumprolaps lässt sich für einen erfahrenen Untersucher problemlos erkennen (Blickdiagnose). Je nach Schweregrad kommt es erst beim Pressen zum Hervortreten des Prolapses, manchmal auch spontan.

Zur Therapie des Rektumprolaps stehen unterschiedliche chirurgische Operationsmethoden zur Verfügung. Welches Verfahren am besten geeignet ist, wird stets individuell entschieden.

Von einer Rektozele spricht man, wenn sich das Rektum senkt und in die rückwärtige Scheidenwand ragt. Ursache ist eine Schwächung der Darmmuskulatur und des Bindegewebes des Rektums. Eine Rektozele kann den Stuhlgang erschweren und zu Verstopfungen, Stuhlschmieren als auch Stuhlinkontinenz führen. Die Diagnose der Rektozele erfolgt durch den analen Tastbefund als auch durch eine sogenannte Defäkographie (Röntgentoilette). Zusätzlich kann hierbei auch oft eine Intussuszeption (= Einstülpung) des Mastdarms diagnostiziert werden. Auch dies geht zumeist mit einer erschwerten Stuhlentleerung einher.

Die Therapie richtet sich nach dem Leidensdruck und dem Schweregrad der Erkrankung.

Folgende Operationen werden durchgeführt:

Eine Rektopexie kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden. Die häufigste Technik, die auch wir bevorzugen, ist die sogenannte „ventrale Rektopexie mit einem Netz“. Die Operation ist nervenschonend und führt zu einem sehr guten funktionellen und anatomischen Ergebnis.

Wir führen diese Operation laparoskopisch (Schlüssellochchirurgie) oder mittels  Roboter (DAVINCI) durch.

Das Ziel ist, den Enddarm zu stabilisieren, damit dieser nicht absinkt. Die Operation wird dementsprechend einerseits bei einem Mastdarmvorfall angewendet und anderseits bei einer schweren Entleerungsstörung, die auf eine Intussuszeption (= innerer Darmvorfall) mit oder ohne eine begleitende Rektozele zurückzuführen ist.

Die Operationstechnik wird bei einem echten Mastdarmvorfall (= Rektumprolaps) oder auch bei einer großen Rektozele angewendet. Dabei wird die überschüssige Schleimhaut des vorfallenden Mastdarms entfernt und der darunterliegende Muskelschlauch ziehharmonikaartig mit Nähten gerafft. Die OP wird vom After aus durchgeführt und erfordert keinen Bauchschnitt. Dementsprechend kann die Patientin oder der Patient häufig bereits am nächsten Tag wieder nach Hause entlassen werden.

Hier wird der komplette Mastdarmvorfall entfernt und mittels einer händischen Anastomose werden die Darmenden wieder zusammengenäht. Die Operationstechnik, die ebenfalls über den After erfolgt, kann auch mit einem Klammernahtgerät durchgeführt werden.

Beckenbodenerkrankungen

Spezialambulanz

Leitstelle 7C

Freitag 8:00–10:00 Uhr
Terminambulanz: Terminvereinbarung Mo.–Fr.  8 - 12 Uhr, Tel.: +43 (0)1 40400-64920

Beckenboden-Erkrankungen

Lidija Radojevic | © MedUni Wien/feelimage

Lidija RADOJEVIC

OP-Planungssekretariat
Mirko Marinkovic | © MedUni Wien/feelimage

Mirko MARINKOVIC

OP-Planungssekretariat